Stube 6: Bauernstube

Die museale Präsentation soll die Vielfalt der bäuerlichen Lebensverhältnisse aufzeigen, vom Wohnen bis zum Schlafen. Der Mittelpunkt des Wohnhauses war die Bauernstube, weil das ursprünglich der einzig beheizbare Raum war. In der Stube wurden die gemeinsamen Mahlzeiten eingenommen. Alle aßen aus einer großen Schüssel.

Das zwiespannige Bett gehörte in die Elternschlafkammer und ist nur 1,64 m lang und 110
cm breit. Der Kopfteil war meist mit religiösen Bildern ausgeschmückt.

Herrgottswinkel
In der Stube war der Herrgottswinkel von sozialer und religiöser Bedeutung für die Großfamilie.
Dort hingen Kruzifix und Sandler Hinterglasbilder. Typisch für die Hinterglasbilder sind die kräftig
zinnoberroten Leibstriche und die Verwendung von Orangerot und Gold. Als Ornament wurden
häufig symmetrisch angeordnete Obereckblumen verwendet. Produziert wurden diese im 19. Jahrhundert.


Hirschbacher Bauernmöbel
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bildete sich ein kleines Zentrum der Bauernmöbelerzeugung in Hirschbach. Die Möbel wurden von Tischlern erzeugt, aber auch Zimmerleute machten Möbel „im Pfusch“, wenn sie während der Wintermonate keine Arbeit hatten. Ihre Ehefrauen und Töchter (die „Malermentscher“) übernahmen die Bemalung. Auffallende Merkmale sind kräftige Farben, die aufgeklebten und übermalten Papierbilder, die roten Rocaillen (Motive aus der Barockzeit), die Furniermalerei, die Scheinintarsien und das sogenannte Hirschbacher Sträußl. Bedeutende Malerfamilien waren die Familien Pauckner und Ecker.