Museumstag Ried im Innkreis

Museumstag Ried im Innkreis

Die 23. Tagung bayrischer, böhmischer, oberösterreichischer und sächsischer Museumsfachleute in Ried im Innkreis brachte wiederum eine Reihe von höchst interessanten Vorträgen und Veranstaltungen für die knapp 100 Teilnehmer.
Über folgendes Thema wurde drei Tage lang diskutiert und referiert:

DIE STADT UND IHRE IDENTITÄT(EN)
ÜBER POTENTIAL UND ZUKUNFT DER STADTMUSEEN

Stadtmuseen sind besondere Identitätsorte: Sie sollen zeigen, was eine Stadt und ihre Menschen ausmachte und ausmacht. Doch genauso wie sich die Städte und mit ihnen ihre Bewohnerinnen und Bewohner immer rasanter weiterentwickeln, sollen dies auch ihre Museen tun und dynamisch auf die verschiedensten gesellschaftlichen Veränderungen reagieren, sich mit ihnen kritisch auseinandersetzen und in diesem Sinne vermehrt zu Orten der Information, Reflexion und Diskussion werden.
Rein historische nach rückwärts gewandte Präsentationen und Sammlungen, die für eine „europäische Stadt“ und ein „normatives“‚ bildungsbürgerliches Wir stehen, werden diesem Anspruch aber immer weniger gerecht. Doch wer oder was ist die Stadt heute? Wie soll diese präsentiert, ausgestellt werden? Was sollen oder wollen die Stadtmuseen mit ihrer Arbeit wem vergewissern? Mit wem oder womit sich identifizieren? Von wem oder wovon sich abgrenzen? Wie sich involvieren und zu aktuellen Fragen Stellung nehmen? Und was heute für die Präsentation in der Zukunft sammeln?
Gerade Stadtmuseen sind mehr denn je gefordert, zu diesen Fragen eine Position zu beziehen. Unter dem Blickwinkel knapper werdender Budgets, mangelnder Personalressourcen und teilweise steigenden Rechtfertigungsdrucks erscheint dies allerdings die Quadratur des Kreises zu sein.
Und dennoch: Stadtmuseen haben eine große Chance, zeigen sie doch das städtische Leben in verschiedensten Kontexten und über zeitliche Grenzen hinweg! Somit sind und bleiben sie Orte der ldentität(en) sowie das „Gedächtnis“ einer Stadt und ihrer Menschen.
(Aus dem Vorwort der Tagungsunterlage)

Besonders interessant sind auch die Exkusionen, die das Diskussionsthema vertiefen: Diesmal führten sie uns ins benachbarte Bayern und zwar nach Waldkraiburg ins Stadtmuseum und zum Bunker 29.

Foto: Gruppenaufnahme im Sitzungssaal der Stadtgemeinde Ried im Innkreis.