Ausstellung: Was brachte die Autobahn?

Ausstellung: Was brachte die Autobahn?

Schätze brachte die Autobahn! Nicht nur neue Verbindungen sondern auch archäologische Funde brachte der Bau der Schnellstraße S10 und die D3 in Südböhmen. Die Bauaktivitäten, die mit einer archäologische Begleitung durchgeführt wurden, brachten zahlreiche Funde zutage:  Neben zahlreichen weiteren Informationen sind diese Gefäße aus der Jüngeren Eisenzeit, Silbermünzen und Schwellensteine in der Ausstellung zu besichtigen.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Südböhmischen Museum in Budweis (Jihočeské muzeum v Českých Budějovicích) statt.

Sonderausstellung von 11. März – 28. August 2022

Diese Ausstellung in Kooperation mit dem Südböhmischen Museum und mit Unterstützung der EU präsentiert Einblicke in die archäologische Praxis und zeigt Scherben, Keramikgefäße, aber auch Rekonstruktionen von Hügelgräbern. Zur Methodik der archäologischen Forschung zählt einerseits die Prospektion, bei welcher das Aufsuchen von Fundstätten und eine erste Erkundung im Mittelpunkt steht – auch mittels Luftbildern. Erst danach kommt es zu bodenkundlichen Bohrungen, Vermessungen, naturwissenschaftlichen Untersuchungen und der begleitenden Dokumentation und Auswertung. 

In den Blick genommen werden auf den Schautafeln die bedeutendsten archäologischen Fundstellen in Südböhmen und Oberösterreich mit einzelnen Funden. So konnten beispielsweise in Lipiny Spuren von historischer Goldgewinnung nachgewiesen, in Rzavá ein Silbermünzen entdeckt, in Smolín ein mittelalterliches Militärlager dokumentiert und in Horusice eine Siedlung aus der Jungsteinzeit gefunden werden. 

In Oberösterreich zeugen Schwellensteine der historischen Pferdeeisenbahn von der wichtigen Verkehrs- und Handelsroute zwischen Linz und Budweis. Im Umfeld der S10 konnten ur- und frühzeitliche Besiedlungen aus der Zeit von 4500 – 2700 vor Christus nachgewiesen werden, welche auf die große Bedeutung des Korridors schon während der Jungsteinzeit hinweisen. Ein Gräberfeld im Gebiet von Unterweitersdorf beherbergte Hügelgräber, welche durch Brandschüttung, Urnen und Grabbeigaben von der damals vorherrschenden Begräbniskultur erzählen.

 

Text-Download: Gruber, Heinz, Hügelgräber auf der Mühlviertler Schnellstrasse, in: Denkmalpflege Oberösterreich, 2010/2011, 83-86.